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Abenteuerreise Grönland: Informationen und Vorbereitung

Reiseführer

Vom Reiseveranstalter bekommt man in der Regel einige Informationen zur Reise und zu Grönland zur Verfügung gestellt. Um sich im Vorfeld näher mit Land und Leuten befassen zu können, kann ich folgenden Reiseführer empfehlen:

Reise-Taschenbuch Grönland
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: DuMont Reiseverlag
Auflage: 3., vollständig aktualisierte Auflage, 2015
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3770173983

Kartenmaterial

Der oben genannte Reiseführer beinhaltet auch eine Reisekarte im Maßstab 1:2.500.000, die einen ersten Überblick über Grönland ermöglicht. Im Buch selbst sind noch einige Detailkarten abgebildet. Für Wanderungen auf eigene Faust sind diese jedoch nicht geeignet.

 

Auch wenn es sich um eine geführte Tour handelt, verschaffe ich mir gerne eine Überblick, wo wir uns gerade befinden. Vor Ort habe ich mir daher die Karte Südgrönland von Arctic Sun Maps gekauft, die aber auch zum Beispiel über die Geobuchhandlung Kiel bezogen werden kann. 

 

In der topographischen Karte sind leider keine Wanderwege eingezeichnet. Die Wanderwege in Grönland sind nicht so gut gekennzeichnet, wie man es vielleicht aus den Alpen gewohnt ist. Für eigenständige Wanderungen sollten daher spezielle Wanderkarten mitgeführt werden.

Sydgrønland - South Greenland
Verlag: Arctic Sun Maps
Auflage: 2008
Sprache: Dänisch, Englisch
Maßstab: 1:250.000
ISBN: 978-9979-3-3035-6

Vorbereitung

Für Grönland werden kein Visum oder spezielle Impfungen benötigt. Meine Vorbereitungen beschränkten sich daher im Wesentlichen auf die Zusammenstellung der Ausrüstung.

 

Die Reise ist körperlich anspruchsvoll, aber so konzipiert, dass sie für alle mit normaler Fitness machbar ist. Man sollte kein Problem damit haben, sich bei Wind und Wetter im Freien aufzuhalten, im Zelt zu übernachten oder sich eine Unterkunft mit anderen zu teilen. Auch die Gletscherwanderung und die Kajakfahrt sind für Einsteiger ohne Vorkenntnisse geeignet.

Wetter

Viele Menschen verbinden mit Grönland ewiges Eis und arktische Temperaturen. Dass im südlichen Grönland das Thermometer im Sommer über 20°C anzeigen kann, ist nur den wenigsten bekannt. Mir war dies zugegebenermaßen auch nicht bewusst.

 

Für eine Wanderreise nach Grönland eignen sich vor allem die Sommermonate (Mitte Juni bis Anfang September). Dann liegen die Temperaturen zwischen 5°C und 15°C. Im südlichen Teil des Landes und in den innersten Bereichen der langen Fjorde kann das Thermometer im Juni, Juli und August jedoch auch über 20°C anzeigen.

 

In Grönland muss man mit plötzlichen Wetterumschwüngen rechnen. Auf einem Ausflug sollte man daher auf alle Wetterlagen eingestellt sein. Vor allem im Süden muss man auch mit lang anhaltendem Regen rechnen. Die Kleidung muss daher wasserfest sein.

Ausrüstung und Kleidung

Wichtig ist regenfeste, windundurchlässige und strapazierfähige Kleidung, die man in den Sommermonaten am besten nach dem Zwiebelprinzip trägt. Es können sowohl Temperaturen um 20°C als auch Nachtfröste auftreten. Die intensive Sonneneinstrahlung wärmt, die Winde sind jedoch sehr frisch. Häufige Kleidungswechsel sind die Folge.

 

Für Wanderungen ist sehr festes Schuhwerk erforderlich. Die Wanderwege führen teilweise über grobe Steine und Geröll, aber auch durch sumpfiges Gelände. Das Schuhwerks sollte daher auch wasserfest sein.

 

Bei den langen Zodiacfahrten kann es auf Dauer sehr kalt werden. Von Tasermiut wird eine dicke Jacke gestellt. Am Anfang haben wir diese belächelt bzw. uns beschwert, dass es zu Beginn der Fahrt viel zu warm ist. Am Ende waren wir aber alle froh, die Jacke zu haben, obwohl wir unter Jacke bis zu sechs weitere Schichten getragen haben. Auch im Eiscamp kam die Jacke aufgrund der Kälte zum Einsatz. Für die Zodiacfahrten sind Mütze, Schal und Handschuhe wärmstens zu empfehlen.

 

Aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung ist ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zu empfehlen. Eine Sonnenbrille sollte auch nicht fehlen.

 

Im Sommer können Fliegen und Mücken sehr lästig sein, die insbesondere auch gerne in Nase und Ohren fliegen. Mückennetze oder ein Mückenmittel sind daher unentbehrlich.

 

Für die Reise bekommt man von Tasermiut eine Duffle Bag mit einem Volumen von 90 Litern gestellt. Das heißt, das eigene Gepäck wird in die Duffle Bags umgepackt. Das Gepäck, das man auf der Reise nicht benötigt, verbleibt bis zum Ende der Reise im Leif Eriksson Hostel.

 

Tasermiut empfiehlt einen synthetischen Schlafsack mit einer Komforttemperatur von etwa -10°C. Mein Schlafsack hatte eine Komforttemperatur von +1°C. Meistens war es mir zu etwas zu warm, so dass ich den Schlafsack im oberen Bereich etwas offen gelassen habe, um die überschüssige Wärme leichter abführen zu können.

Unterkunft

Geschlafen haben wir in einfachen Hostels und in Zelten. Die Hostels werden alle von Tasermiut betrieben. Je nach Hostel gab es Zimmer für zwei, vier, sechs und acht Personen. Auch in den Hostels wird ein Schlafsack benötigt, der von Tasermiut ausgeliehen werden kann. Heiß begehrt in den Hostels waren die Duschen, insbesondere nach mehrtägigen Aufenthalten in Zeltcamps.

 

Im so genannten Eiscamp haben wir in großen Kuppelzelten geschlafen. Vier Personen in einem Zelt in zwei Doppelstockfeldbetten. Hier war es aufgrund der Nähe zu den Gletschern am kältesten. Gewaschen haben wir uns im Fluss oder im Fjord. Für den Toilettengang stand ein Plumpsklo zur Verfügung.

 

Im Tasermiut Fjord haben wir in Geodätzelten geschlafen. Als Unterlage wurden zwei dünne Schaumstoffmatten zur Verfügung gestellt. Hier hätte ich mir etwas mehr Komfort gewünscht. Nach drei Nächten hatte ich etwas Rückenschmerzen. Gewaschen haben wir uns im Fluss oder im Fjord. Anders als im Eiscamp gab es im Tasermiut Fjord kein Plumpsklo. Das bedeutet, wir haben uns für unsere Notdurft einen geeigneten Platz in der Wildnis gesucht.

Essen und Trinken

Über Essen und Trinken braucht man sich keine Gedanken zu machen. Von beidem gibt es reichlich auf der Tour. Eigene Einkäufe sind eigentlich nicht nötig.

 

Wasser wird während der Tour überwiegend aus Flüssen bezogen. Leitungswasser in Ortschaften ist in der Regel trinkbar. In kleineren Ortschaften gibt es kleine blaue Häuschen. Nach Einschalten einer Pumpe strömt Trinkwasser aus einem Hahn.

Frühstück

Der Tag beginnt mit einem reichhaltigen Frühstück, um Kraft für die bevorstehende Wanderung zu tanken. Man hat die Auswahl zwischen Müsli, Cornflakes, Toast, Brot, Kekse, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, Nutella, Kaffee, Tee, Milch, Saft und Wasser.

Mittagessen

Das Mittagessen findet in der Regel unterwegs in Form eines Picknicks statt, ein Highlight auf der Reise. Bei bester Aussicht auf Berge und Gletscher kann man Kraft für die nächste Etappe schöpfen. Auch beim Picknick gibt es eine vielfältige Auswahl an Nudel-/Reissalat, Tütensuppe, Toast, Brot, Wurst, Käse, Aufstrich, Kekse, Schokolade, Kaffee, Tee und Wasser. Für das Picknick ist es empfehlenswert, eigenes Besteck, einen Teller und einen Trinkbecher mitzuführen.

 

Das Mittagessen wird zu Beginn der Wanderung auf die Rucksäcke aller Teilnehmer verteilt. Damit wir nach dem Picknick nur noch wenig tragen müssen, haben wir es uns immer ordentlich schmecken lassen. Auf Bootsetappen wird das Mittagessen in Fässern transportiert.

 

Nach dem Picknick gibt es auf Wanderungen immer eine kleine Siesta, in der man sich ausruhen und die Landschaft genießen kann.

Abendessen

Am Abend wird warm gekocht. In den Zeltcamps gibt es hierfür spezielle Küchenzelte. Das Essen ist herzhaft und lecker. Als Vorspeise gibt es Salat oder Suppe. Das Hauptgericht besteht aus Nudeln/Reis/Linsen, Gemüse und Fleisch/Fisch. 

 

Unter den Reiseteilnehmern gab es einen passionierten Angler (Sohn) und einen Koch (Vater), eine tolle Kombination. So gab es an einem Abend frisch gefangenen Fisch aus dem Tasermiut Fjord. Ein Teil wurde auf offenem Feuer zubereitet, der andere Teil in der Pfanne. Der Fisch war sehr lecker!

 

Am letzten Abend konnten wir im Leif Eriksson Hostel grönländisches Essen probieren. Es gab Salat, gebratene Sardinen, Wolfsfisch, Walhaut, Walfleisch, Karibu und Seehund. Nicht jedermanns Sache und teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, insbesondere die Walhaut und das Fleisch vom Seehund.

 

In größeren Ortschaften besteht die Möglichkeit, abends im Restaurant essen zu gehen. Bei größeren Gruppen ist zwingend eine frühzeitige Reservierung erforderlich. Bei Gruppen reduziert sich auch die Essensauswahl. Bei der Reservierung muss in der Regel schon das Essen mit angegeben werden.

Mithilfe der Reiseteilnehmer

Für den Ablauf der Reise ist die Mithilfe aller Reiseteilnehmer unabdingbar. Hier einige Beispiele:

  • Beim Be- und Entladen des Zodiacboots müssen alle mit anpacken, damit es zügig vonstatten geht.
  • Beim Wandern wird die Mittagsverpflegung auf alle Teilnehmer und Guides verteilt.
  • Der Abwasch nach dem Frühstück und dem Abendessen erfolgt durch die Teilnehmer.
  • Gelegentlich ist Hilfe beim Wasser holen erforderlich.

Trinkgeld

Trinkgeld ist generell im Preis enthalten. Wenn die Bedienung oder der Service besonders gut war, wird ein zusätzliches Trinkgeld gegeben.

 

Am Ende der Reise haben wir in der Gruppe für unsere Guides Trinkgeld gesammelt und zum Abschied gemeinsam übergeben. Für die Höhe des Trinkgelds gibt es keine Empfehlungen. Jeder hat das in den Topf gelegt, was er bereit war zu geben.

Linkliste

Die folgenden Webseiten halten weitere Informationen bereit:

Reiseveranstalter:

Tourismus-Organisationen:

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