Letzte Aktualisierung: 24.08.2012

MOTORRADREISE - IRLAND (2012) - Reisetagebuch - Tag 11 bis 15

Montag, 11. Juni 2012

Tag 11: Kilrush - Ballyvaughan (230 km)

Loop Head

Loop Head
Loop Head

Der Morgen beginnt wie der Tag zuvor aufgehört hat - mit Regen. Glücklicherweise bessert sich das Wetter noch etwas, bevor ich losfahre. Es nieselt nur noch vereinzelt.

 

Erste Station ist Loop Head, der an County Clares Südwestspitze wie ein Finger in den Atlantik ragt.

Loop Head Signal Station
Loop Head Signal Station

Nach einem Spaziergang entlang der Steilklippen besuche ich die Signal Station, bei der ich etwas über die Geschichte und Funktionsweise der Leuchttürme in Irland erfahre. Zum Abschluss besteige ich den Leuchtturm und genieße die Aussicht auf das Meer und die Steilklippen

 

Entlang der Küste fahre ich weiter Richtung Norden - vorbei an Steilklippen und Stränden. Bevor ich die Cliffs of Moher erreiche, mache ich noch einen Abstecher zum Hags Head. Die Landschaft ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Mit dem Motorrad finde ich leider keine Stelle mit einem Ausblick auf die Klippen.

Cliffs of Moher

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher

Schon aus der Ferne ist der riesige und gut besuchte Besucherparkplatz der Cliffs of Moher zu erkennen. Ich hoffe, dass der Touristenandrang nicht allzu groß ist.

 

Auf dem Motorradparkplatz treffe ich zwei Amerikaner, die mit Mietmotorrädern in Irland unterwegs sind und sich gerade für die Weiterreise fertig machen. Begonnen haben sie ihre Reise auf der Isle of Man, selbstverständlich zur Zeit der Tourist Trophy, dem ältesten, gefährlichsten und umstrittensten Motorradrennen der Welt.

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher

Mittlerweile ist das Wetter richtig gut geworden. Der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Doch der Wind ist kalt. Ich lasse das Besucherzentrum rechts liegen und begebe mich direkt zu den Steilklippen. Die Aussicht ist einfach atemberaubend.

 

Zunächst laufe ich Richtung Süden. Die Hauptwege und Aussichtsplattformen entlang der Klippen sind mit Steinplatten begrenzt, zu hoch und zu weit von der Steilkante entfernt, um direkt einen Blick hinunterwerfen zu können.

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher

Nach einigen hundert Metern ist der offizielle Weg bereits zu Ende. Die niedrige Absperrung ist jedoch leicht zu überwinden und wird daher nur von wenigen Leuten ernst genommen.

 

Ein schmaler Pfad führt direkt an der Steilkante entlang, so dass ich einen Blick nach unten riskieren kann. Ein einmaliges Erlebnis.

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher

Vom Besucherzentrum aus führt ein weiterer offizieller Weg nach Norden die Klippen entlang. Der Weg wird derzeit verlängert, was jedoch einige nicht davon abschreckt, die Bauzäune zu umgehen.

 

Im Besucherzentrum erfahre ich, wieso die Wege durch Steinplatten begrenzt und einige Wege abgesperrt sind. Es sind jederzeit Felsabbrüche möglich! 

 

Besonders gefallen hat mir The Ledge, eine Filmvorführung, bei der man die Cliffs of Moher unter anderem aus der Perspektive eines Vogels erlebt.

The Burren

Küste von Doolin
Küste von Doolin

Von den Cliffs of Moher geht es weiter Richtung Norden. In Doolin komme ich an einem wunderschönen Campingplatz vorbei, der direkt am Ozean liegt. Auch das Wetter ist gut.

 

Ideale Voraussetzungen für's Zelten. Doch es ist noch zu früh am Nachmittag, um schon das Nachtquartier aufzuschlagen. Daher fahre ich weiter.

The Burren
The Burren

Die Karstlandschaft des Burren zieht mich in ihren Bann. Geformt wurde diese einzigartige Landschaft von voreiszeitlichen Meeren. Sie viel durch tektonische Bewegungen trocken.

 

Bei traumhaftem Wetter erfahre ich mit meiner KTM den Burren. Black Head, Ballyvaughan, Corkscrew Hill und Caherconnel sind einige meiner Stationen.

 

Die Straßen, vor allem die kleineren, sind einfach traumhaft und laden zu zahlreichen Fotostopps ein.

Poulnabrone Dolmen
Poulnabrone Dolmen

Der Poulnabrone Dolmen, ein Megalithgrab, wurde vor über 5000 Jahren errichtet. Allein der Deckstein soll über 5 t wiegen. Für mich ist es kaum zu glauben, dass die Menschen damals ein so großes Monument errichten konnten.

 

Die unwirkliche Erscheinung des Poulnabrone Dolmen in dieser Karstlandschaft beeindruckt mich sehr.

Sonnenuntergang in Ballyvaughan
Sonnenuntergang in Ballyvaughan

Nach den unzähligen Eindrücken des heutigen Tages mache ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. In Ballyvaughan komme ich im Oceanville B&B unter, welches direkt am Meer liegt. Von meinem Zimmer aus habe ich einen traumhaften Blick auf die Galway Bay.

 

Am Abend genieße ich einen wunderbaren Sonnenuntergang vom Pier aus und kann mein Glück kaum fassen.


Dienstag, 12. Juni 2012

Tag 12: Ballyvaughan - Galway (77 km)

The Burren

Caherconnel Fort
Caherconnel Fort

Bevor ich nach Galway aufbreche, stehen noch einige Sehenswürdigkeiten im Burren auf dem Programm. Zunächst besuche ich das Caherconnel Fort, die Überreste einer Festung mit Steinwall aus der Eisenzeit.

 

Mit solchen Wehrsiedlungen wurden Land- und Besitzansprüche geltend gemacht. In der privat betriebenen Stätte finden noch Ausgrabungen statt.

Eigentlich wollte ich anschließend die prähistorische Grabstätte Gleninsheen Wedge Tomb besichtigen, die an der R480 südlich der Aillwee Caves und nördlich des Poulnabrone Dolmen liegen soll. Doch auf der Strecke gibt es keine Ausschilderungen und ich sehe keine parkenden Autos oder Menschen am Wegesrand, die ein Hinweis auf die Grabstätte sein könnten.

 

Bereits gestern bin ich zweimal die Strecke entlanggefahren und auch heute ist nichts zu sehen. Vielleicht hätte ich doch jemand fragen sollen. Die Inhaberin des B&B hätte mir sicher weiterhelfen können. Aber als Mann fragt man ungern nach dem Weg.

Aillweel Cave
Umgebung der Aillweel Caves

So fahre ich weiter zu den Aillwee Caves. Die Haupthöhle erstreckt sich 600 m weit in den Berg hinein. Von ihr zweigen weitere Höhlen ab, die vor mehr als 2 Millionen Jahren vom Wasser ausgewaschen wurden.

 

Anders als in den Mitchelstown Caves ist hier das Fotografieren erlaubt. Doch das ständige Blitzlichtgewitter zerstört - wie ich finde - die besondere Atmosphäre der Höhle.

Galway

South Park - Galway
South Park - Galway

Auf dem Weg nach Galway bekomme ich einen kurzen Regenschauer ab. Eine Polizeikontrolle lässt kurzzeitig mein Herz etwas höher schlagen. Es handelt sich jedoch nur um eine Zollkontrolle und ich kann einfach passieren.

 

Der Verkehr in Galway fließt zäh. So brauche ich länger als geplant bis zu meiner Unterkunft.

 

Im Ashford Manor Guesthouse stellt die Inhaberin fest, dass die Onlinebuchung scheinbar nicht funktioniert hat, da für mich kein Zimmer reserviert ist. Glücklicherweise ist noch ein Dreibettzimmer frei, welches ich allein nutzen kann.

Beliebtes Postkartenmotiv - Galway
Beliebtes Postkartenmotiv - Galway

Nach der obligatorischen Dusche begebe ich mich in die Innenstadt. Zunächst bringe ich meine Kleidung in eine naheliegende Reinigung. In einem Internetcafé nehme ich Kontakt mit der Heimat auf.

 

Anschließend erkunde ich Galway zu Fuß. Die Docks, Galway Bay und die Innenstadt stehen auf dem Programm. Besonders gefällt mir die lebendige Innenstadt mit den vielen Straßenmusikern.

Galway Bay - Galway
Galway Bay - Galway

Den Abend verbringe ich im Pub An Púcán. Drei Vollblutmusiker (Gitarre, Fiddle und Kontrabass; eine gute Kombination, wie ich finde) sorgen für Unterhaltung. Neben irischen Folksongs spielen sie auch "Death Valley Queen" von meiner Lieblingsband Flogging Molly. Was für ein wundervoller Abend!

 

Die charismatische Stimme des Sängers veranlasst mich dazu, eine CD von ihm zu kaufen. Leider gibt es keine CD von dem Trio. Ich bin gespannt, ob die CD so gut sein wird wie versprochen. Die CD kann ich erst nach meinem Urlaub Probe hören.


Mittwoch, 13. Juni 2012

Tag 13: Galway (0 km)

Eyre Square - Galway
Eyre Square - Galway

Nach dem ausgiebigen Frühstück hole ich meine Wäsche aus der Reinigung. Außerdem kaufe ich mir einen USB-Stick, da meiner zu Hause in Rendsburg liegt, um endlich meine Fotos sichern zu können. Der Upload meiner Bilder auf Dropbox ist in einem vernünftigen Zeitrahmen leider nicht möglich, wie ich gestern im Internetcafé leidlich feststellen musste.

 

Anschließend steht eine Sightseeing-Tour an. Unter anderem schaue ich mir Spanish Arch, die mittelalterlichen Stadtmauern, die Galway Cathedral und den Salmon Weir an. Zwischendrin lausche ich den Straßenmusikern, genieße die Sonne und lasse die Stadt auf mich wirken.

Bag Pipe Parade - Galway
Bag Pipe Parade - Galway

Vom 11. bis 17. Juni 2012 finden die Galway Sessions statt, ein Festival der keltischen Musik. Während des Festivals finden an vielen Ort in der Stadt vielfältige Musik-Sessions statt.

 

Auch eine Bag Pipe Parade gehört dazu, die durch die Fußgängerzone zieht. An Kreuzungen präsentieren zwei Tänzerinnen traditionelle Tänze.

Am späten Nachmittag mache ich mich auf die Suche nach einem Geschäft, in dem ich Kettenfett kaufen kann. Denn meine kleine 400-ml-Dose neigt sich langsam dem Ende zu. Wie bin ich bloß auf die Idee gekommen, dass diese Minidose für über 5000 km reichen wird?!

 

Bisher bin ich noch nicht fündig geworden. An Tankstellen gibt es kein Kettenfett, ein Motorrad- oder Zubehörgeschäft habe ich auch noch nicht gesehen. Daher habe ich mir gestern im Internet ein passendes Geschäft rausgesucht. Doch mein Navigationsgerät kennt die Straße nicht.

 

Da ich nur noch weiß, dass sich das Geschäft irgendwo im Norden Galways befindet, und ich auch nicht die Telefonnummer (dafür aber die Öffnungszeiten) notiert habe, lasse ich es bleiben. Es wird sich sicherlich eine andere Gelegenheit bieten - so zumindest meine Hoffnung.

The King's Head - Galway
The King's Head - Galway

Für das Fußballspiel Niederlande gegen Deutschland habe ich mir das Pub The King's Head ausgesucht. Doch die Bar ist so überfüllt, dass nur ein Stehplatz mit einer schlechten Sicht auf einen kleinen Bildschirm bleibt.

 

Daher entschließe ich mich, wieder ins An Púcán zu gehen. Als ich hineingehe, stolpere ich beinahe über eine große Holzplatte auf dem Boden, neben der ein Schild mit der Aufschrift "Caution - Wet Floor" steht. Doch der Boden ist trocken.

 

Etwas irritiert bestelle ich ein Guinness. Kurze Zeit später gehen zwei Tänzer auf der Holzplatte in Stellung und legen zu instrumentaler Gitarrenmusik einen Stepptanz hin. Damit wäre das Geheimnis der Holzplatte wohl gelüftet.

 

Das Fussballspiel wird auf einer großen Leinwand ohne Ton gezeigt, was mich jedoch nicht stört. Denn ich höre lieber der Musik zu.


Donnerstag, 14. Juni 2012

Tag 14: Galway - Kylemore (257 km)

Gorumna Island
Gorumna Island

Nach dem Frühstück erlebe ich eine kleine Überraschung, als ich beim Auschecken 40 € mehr als vereinbart bezahlen soll. Nachdem bereits die Onlinebuchung nicht funktiotiert hatte, habe ich so etwas befürchtet. Ich lege nochmals die ausgedruckte Reservierungsbestätigung vor. Nach einer kurzen Diskussion und einem Telefonat mit der Inhaberin wird der Preis aus der Onlinebuchung schließlich akzeptiert. 

Connemara

Küste von Connemara
Küste von Connemara

Heute steht Connemara auf dem Programm; die Landschaft, von der bereits so viele geschwärmt haben. Es ist stark bewölkt und windig. Doch ich hoffe auf Wetterbesserung.

 

Erste Station ist Gorumna Island. Die felsige und karge Landschaft wirkt fremd und unwirklich. Irgendwie kann ich ihr nichts abgewinnen. Liegt es mal wieder am schlechten Wetter?

 

Auf dem Hin- und Rückweg fahre ich an einer älteren Dame vorbei, die mit einem unangeleinten Hundewelpen spazieren ist. Beide Male läuft mir der Welpe vors Motorrad. Beim ersten Mal muss ich stark bremsen. Beim zweiten Mal bin ich vorbereitet.

 

Über Kinvara, Carna und Cashel geht es weiter die Küste von Connemara entlang nach Roundstone. Vor allem die Straße zwischen Cashel und Roundstone ist so wie ich sie mag - eng und kurvig.

 

Hinter Roundstone mache ich eine kurze Rast an einem Strand. Kurze Zeit später hält ein Auto mit zwei Pärchen aus Deutschland. Sie hatten mich schon bei den Cliffs of Moher gesehen und wollen sich nun nach meinen Reiseplänen erkundigen. Als wir uns unterhalten, fängt es zu nieseln an.

Sky Road

Blick von der Sky Road
Blick von der Sky Road

Ich verzichte auf eine kurze Besichtigung von Clifden, um das noch halbwegs gute Wetter - es hat aufgehört zu nieseln - für die Sky Road zu nutzen. Die 12 km Sky Road führt in einem spekatulären Bogen nach Kingstown und wieder zurück nach Clifden. Leider wird die Aussicht durch das schlechte Wetter getrübt. Am westlichsten Punkt der Sky Road befindet sich ein einsamer Strand, der zum Verweilen einlädt.

 

Am Ende der Sky Road setzt Dauerregen ein. Da es Zeit für eine Rast und auch zum Tanken ist, lasse ich mein Navi die nächste Tankstelle ansteuern. Doch scheinbar hat es Probleme, ein neues Zwischenziel in eine bestehende Route einzufügen - es beginnt eine Odyssee.

 

Das Navi schickt mich kreuz und quer durch die Pampa, lässt mich in Straßen einbiegen, um mich kurze Zeit später die selbe Straße wieder zurückzuschicken. Schließlich erreiche ich doch noch eine Tankstelle. Doch hier scheint schon seit einer Ewigkeit kein Benzin mehr gezapft worden zu sein. Die Stimmung ist im Keller.

 

Als sich auf der Suche nach der nächsten Tankstelle das gleiche abzuzeichnen scheint, halte ich an, mache meinem Unmut deutlich Luft und programmiere die Route neu. Ich entscheide mich dazu, die ursprünglich geplante Route einfach weiterzufahren. Es wird schon eine Tankstelle kommen.

 

In Letterfrack halte ich an einem Geschäft, in dem es Betriebsstoffe für PKW, LKW und Landmaschinen gibt. Ich frage nach Kettenfett für's Motorrad. Leider gibt es nur Standard-Kettenfett. Als ich an der Kasse nur wenige Euro bezahlen muss, ist mir klar, dass es nichts taugen kann. Doch lieber ein nicht so gutes Kettenfett als gar keine.

Renvyle Peninsula

Strand am Ende der Sky Road
Strand am Ende der Sky Road

In Renvyle halte ich an der lang ersehnten Tankstelle. Der Durst meiner KTM und mein Hunger sind groß.

 

Trotz des schlechten Wetters nehme ich nach einer Stärkung die Renvyle Peninsula unter die Räder. Die Halbinsel bietet schmale Straßen mit den tollen Aussichten auf den Ozean.

 

Der Regen wird wieder stärker. Mittlerweile ist mir so kalt und bin ich so erschöpft (aber trocken), dass ich mich dazu entschließe, die nächste Übernachtungsmöglichkeit wahrzunehmen. Im Kylemore Pass Hotel bekomme ich ein Zimmer.

 

Es ist sehr windig und ich befürchte, dass der Wind mein Motorrad umkippen könnte. Auf der Suche nach einem windgeschützten Platz bietet mir der Besitzer an, dass ich mein Motorrad direkt hinter dem Hotel vor dem Diensteingang abstellen kann. Diese Seite ist wind- und wettergeschützt und wird videoüberwacht.

 

Den Abend verbringe ich in der Hotelbar. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher Liebe und Hingabe die Bars dekoriert sind. Markenzeichen dieser Bar ist eine große Sammlung von Bierflaschen aus aller Welt. Sogar eine lokales Bier aus meiner Heimat, dem Spreewald, hat es in die Sammlung geschafft.


Freitag, 15. Juni 2012

Tag 15: Kylemore - Newport (171 km)

Lough Mask
Lough Mask

Früh am Morgen regnet es immer noch. Daher lasse ich mir Zeit beim Frühstücken und mit dem Auschecken, in der Hoffnung, dass sich das Wetter noch etwas bessert. In der Tat lässt der Regen etwas nach.

Beim Auschecken bekomme ich noch den Rat mit auf den Weg, vorsichtig zu fahren. Aufgrund des vielen Regens könnten einige Straßen überflutet sein. Doch die Sorge erweist sich als unbegründet.

Connemara

Doo Lough
Doo Lough

Heute steht das Landesinnere von Connemara im Vordergrund - Moorland, abgeschiedene Täler und dunkel schimmernde Seen. Herzstück bilden die Maumturk Mountains und die Gebirgskette The Twelve Pins.

Doch die Wolken verdecken die Sicht auf die Gipfel. Einerseits schade, aber andererseits erzeugen die Wolken eine besondere Atmosphäre.

Doo Lough
Doo Lough

Aufgrund des wechselhaften Wetters und der späten Abreise am Morgen verkürze ich meine Route, indem ich die südliche Seite des Lough Corrib kurzerhand von der To-See-Liste streiche.

 

Besonders gut gefällt mir Joyce Country. Die Straßen mit den herrlichen Aussichten sind ein Gedicht. Am Wegesrand gibt es viele Schafe, einige befinden sich auch auf den Straßen.

Eine besondere Begegnung habe ich mit einem Pferd. Als ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite halte, um mich zu orientieren, kommt es neugierig auf mich zu. Als ich wieder losfahre, begleitet es mich etwa 50 m weit bis zum Ende der Koppel. Ein magischer Moment!

In Leenane tanke ich. Zwei Zapfsäulen stehen direkt an der Straße vor einer Häuserreihe. Bezahlt werden muss in dem Pub. Ein Ire begleitet mich nach draußen und interessiert sich sehr für meine KTM. Anschließend werde ich von einem Touristen aus Deutschland angesprochen. Wir unterhalten uns kurz und wünschen uns eine gute Reise.

County Mayo

Burrishoole Abbey
Burrishoole Abbey

Die Straße von Leenane nach Louisburgh ist wunderschön und führt über den Doo Lough Pass am gleichnamigen See vorbei. Weiter geht es über Westport nach Newport.

 

Ich bin noch unschlüssig, wo ich heute nächtigen werde. So lasse ich Newport zunächst hinter mir, um die Ruinen der Burrishoole Abbey und das Rockfleet Castle zu besichtigen.

 

Die frei zugänglichen Ruinen der Dominikanerabtei liegen auf einen Friedhof auf einem Hügel an einer malerischen Bucht. Mir ist es nach wie vor etwas unangenehm, wenn ich über einen Friedhof spaziere und dabei Fotos schieße.

 

Das Rockfleet Castle ist ein Turm, der an einem Seitenarm der Clew Bay steht. Eine Besichtigung ist leider nicht möglich. So genieße ich die Landschaft und mache Pläne für dem weiteren Tag.

 

Ich entschließe mich, nach Newport zurückzufahren, wo ich in einem einfachen B&B ein Zimmer finde. Meine Entscheidung war nicht so schlecht, denn im Laufe des späten Nachmittags ziehen einige heftige Regenschauer durch.

 

Nach einem kurzen Spaziergang durch Newport verbringe ich den Abend im preisgekrönten Pub The Gráinne Uaile, dessen berühmtester Gast Fürst Albert von Monaco war. Ich genieße einen Burger und schaue mir bei ein paar Guinness das Fussballspiel an.