Letzte Aktualisierung: 30.09.2012

MOTORRADREISE - IRLAND (2012) - Reisetagebuch - Tag 21 bis 25

Donnerstag, 21. Juni 2012

Tag 21: Carrickfergus - Belfast (32 km)

Carrickfergus

Carrickfergus Castle
Carrickfergus Castle

Nach einem ausgiebigen Frühstück und reichlich Tipps für die weitere Reise bis einschließlich Dublin breche ich auf. Doch bevor ich nach Belfast fahre, möchte ich mir noch das Carrickfergus Castle anschauen.

 

Die Burganlage thront auf einem Felsvorsprung und beherrscht die Zufahrt zum Belfast Lough. Überall in der Festung verteilte lebensgroße Figuren lassen die Geschichte der Burg lebendig werden.

 

Nach meinem Besuch möchte ich von einem Automaten der Ulster Bank etwas Geld abheben. Zwei Versuche mit der Kreditkarte schlagen fehl. Habe ich etwa schon mein Kreditkartenlimit erreicht? Auch mehrere Versuche mit der EC-Karte schlagen fehl. Das kann doch wohl nicht wahr sein!

 

Ich entscheide mich, mein Glück später noch einmal bei einer anderen Bank zu versuchen. Bei schönstem Nieselregen fahre ich nach Belfast.

Belfast

City Hall
City Hall

Gegen 12 Uhr erreiche ich meine Unterkunft für die nächsten zwei Nächte - das Camera Guesthouse. Obwohl eine Anreise erst ab 14 Uhr möglich ist, habe ich Glück. Mein Zimmer ist bereits gereinigt und ich ich kann es nach kurzem Warten beziehen.

 

Mein Motorrad stelle ich direkt vor meinem Fenster auf offener Straße ab, da das Guesthouse keinen eigenen Parkplatz hat. Da es sich um eine ruhige Nebenstraße handelt, verzichte ich auf die Suche nach einem Parkhaus, für das ich wahrscheinlich fast so viel zahlen müsste wie für meine Unterkunft.

 

Nach einer Dusche bringe ich meine Kleidung in die nahegelegene Reinigung. Anschließend versuche ich mein Glück an einem weiteren Geldautomaten. Auch hier schlägt die Abbuchung mit der Kreditkarte fehl. Mit der EC-Karte klappt es aber auf Anhieb. Ich bin erleichtert, endlich wieder ausreichend Bargeld bei mir zu haben.

 

Später erfahre ich aus den Nachrichten, dass zurzeit aufgrund eines Softwarefehlers an allen Automaten der Ulster Bank Geldabheben nicht möglich sei. Selbst Einzahlungen und Überweisungen sollen nicht möglich sein. Es sei nicht absehbar, wann die Störung behoben sein wird.

Buntes Fenster in der City Hall
Buntes Fenster in der City Hall

Bei Nieselregen mache ich mich zu einer Stadtbesichtigung per Fuß auf. Vom südlichen Belfast geht es in Richtung Stadtzentrum - durch den Botanischen Garten sowie an der Queen's University, der Crown Bar und dem Opera House vorbei.

 

Ich lasse die Architektur der Gebäude am Donegal Square auf mich wirken. Anschließend schaue ich mir die City Hall von innen an. So ein extravagantes und pompöses Rathaus habe ich noch nie zuvor gesehen. Hier spiegelt sich der wirtschaftliche Aufstieg Belfasts im 19. Jahrhundert wider.

 

Besonders gefallen mir die bunten Fenster im Inneren, die etwas von der Geschichte und Kultur Belfasts und Irlands erzählen. Vor dem Fenster, das an die Hungersnöte und die damit einhergehenden Auswanderungswellen errinert, bleibe ich länger stehen.

Titanic Museum
Titanic Museum

Weitere Stationen sind die St. Anne's Cathedral, das Custom House und der Albert Memorial Clocktower. Mein Spaziergang führt mich weiter Richtung Osten. Da es noch immer nieselt, entschließe ich mich dazu, das neue Titanic Museum zu besichtigen. Zunächst bin ich skeptisch, doch das moderne Konzept des Museums überzeugt mich voll und ganz.

 

Das Museum ist in 9 Bereiche eingeteilt. Zunächst erfahre ich etwas über den wirtschaftlichen Aufschwung Belfasts sowie über die Entwicklung der Textil- und Schiffsindustrie. Es folgen Informationen zum Bau und zur Austattung der Titanic.

 

Bevor ich näheres über die Katastrophe während der Jungfernfahrt erfahre, werden noch einige Lebensgeschichten von Passagieren vorgestellt. Abgerundet wird die Tour mit Mythen und Legenden zum Untergang sowie mit der Entdeckung und Erforschung des Wracks auf dem Meeresgrund.

 

Fazit: Das Titanic Museum ist definitiv einen Besuch wert, für den man sich mindestens drei Stunden Zeit nehmen sollte.

 

Den Abend verbringe ich in einem Pub in der Nähe meiner Unterkunft. Ich lasse mir einen Burger schmecken, der so riesig ist, dass ich nicht abbeißen kann. Natürlich dürfen auch ein paar Guinness nicht fehlen.


Freitag, 22. Juni 2012

Tag 22: Belfast (0 km)

Wandmalerei in West-Belfast
Wandmalerei in West-Belfast

Heute möchte ich West-Belfast zu Fuß erkunden, um mir unter anderem die Peace Line, die Wandmalereien und das Irish Republican Museum anzuschauen. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, an mit Stacheldraht gesicherten Mauern und Polizeistationen vorbeizulaufen und zu wissen, dass hier immer noch ein Konflikt schwehlt, der erneute Gewaltausbrüche zur Folge haben kann.

 

Der Nieselregen des Vortages ist in Dauerregen übergegangen. Teilweise weht ein starker Wind, der sich vor allem in den Häuserschluchten kanalisiert. Teilweise fällt der Regen waagerecht.

 

Der Regenschirm, der einen bei diesen Bedingungen trocken halten soll, muss erst noch erfunden werden. So viele kaputte, auf dem Boden liegende Regenschirme habe ich noch nicht gesehen.

 

Im Laufe der Zeit saugt sich meine Hose mit Wasser voll. Das überschüssige Wasser läuft direkt in meine Schuhe - ein äußerst unangenehmes Gefühl, zumal es auch kalt ist. Letztendlich muss ich auch feststellen, dass meine Regenjacke nur für eine begrenzte Zeit wasserdicht ist. Daher breche ich meine Tour vorzeitig ab.

 

Auf dem Rückweg frage ich noch in einem Pub nach, ob heute Livemusik gespielt wird. Die Antwort fällt positiv aus. So verbringe ich den Nachmittag mit der Planung meiner weiteren Reise und mit dem Trocknen meiner Schuhe.

 

Als ich am frühen Abend in dem Pub auftauche, wird mir von dem selben Herrn mitgeteilt, dass aufgrund der Fussball EM die Livemusik entfällt. Ist mein Englisch wirklich so schlecht, dass wir uns missverstanden haben?

 

Ich entschließe mich, den Abend wieder im Pub von gestern zu verbringen und mir das Spiel Deutschland gegen Griechenland anzuschauen. Zu Beginn herrscht "antideutsche Stimmung", vermutlich um eine Gruppe von Deutschen aufzuziehen. Während der deutschen Nationalhymne fallen sogar einige Buhrufe.

 

Doch die deutsche Mannschaft schafft es, das Publikum mit ihrer Spielweise von sich zu überzeugen. Die Stimmung bessert sich. Zum Ende des Spiels ist der Großteil auf der Seite der deutschen Mannschaft.


Samstag, 23. Juni 2012

Tag 23: Belfast - Drogheda (277 km)

Belfast

Kette nach zwei Tagen Dauerregen
Kette nach zwei Tagen Dauerregen

Heue lasse ich Belfast hinter mir; eine Stadt, die sich im Wandel befindet und einen Besuch wert ist. Ich finde es zwar schade, dass es in den vergangenen beiden Tagen nur geregnet hat. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich die Tage hätte auch auf dem Motorrad verbringen können, bin ich doch froh, dass mich das schlechte Wetter in Belfast erwischt hat.

 

Die zwei Tage Dauerregen haben ihren Tribut gezollt. Auf der Kette meiner KTM sind zahlreiche Roststellen erkennbar. So fette ich noch vor dem Frühstück die Kette ordentlich durch.

Ards Peninsula und Lecale Peninsula

"Wasserdurchfahrt"
"Wasserdurchfahrt"

Ich folge dem Ratschlag der Gastgeberin vom Rose Cottage B&B aus Carrickfergus und durchquere die Ards Peninsula nicht an der Meeresküste, sondern an der Küste zum Strangford Lough, da diese Strecke landschaftlich reizvoller sein soll.

 

Weiter geht es die Lecale Peninsula entlang, wo ich meine erste "Wasserdurchfahrt" zu "meistern" habe. Auf meiner Reise habe ich schon so einige Schilder gesehen, die vor überfluteten Straßen gewarnt haben. Doch dies hier ist die erste tatsächlich überflutete Straße.

 

Es ist stark bewölkt, vereinzelt bekomme ich Regenschauer ab. Irgendwie kann ich der Landschaft wieder mal nichts abgewinnen. Ich vermute, ich bin von den tollen Straßen und Landschaften der vergangenen Wochen einfach verwöhnt. Auch stelle ich ab und zu an mir eine gewisse Reisemüdigkeit fest. Es fällt mir manchmal schwer, mich aufzuraffen und mich auf die Landschaft einzulassen. Das schlechte Wetter trägt heute sein übriges dazu bei. Ich hoffe, dass sich das wieder bessert.

Dundrum Castle
Dundrum Castle

So spule ich einen Kilometer nach dem anderen ab. In Dundrum besuche ich die Ruinen der gleichnamigen Festung. Die Burg thront hoch über der Dundrum Bay. So kann ich einen herrlichen Ausblick genießen.

 

Bevor ich weiterfahre, spiele ich noch eine Runde mit einem Hund, der mich dazu aufgefordert hat. So werfe ich ihm einige Bälle zu, die er mir wieder brav zurückbringt. Mit der Zeit lässt sein Interesse an mir nach und er sucht sich einen neuen Spielkameraden.

 

In Newcastle mache ich eine längere Mittagspause. An der schicken Uferpromenade mit den Blick auf die Mourne Mountains bessert sich meine Stimmung etwas, denn die Berge lassen auf attraktivere Straßen hoffen.

Mourne Mountains

In Ballymartin biege ich endlich in die Mourne Mountains ein. Eine charaktervolle Landschaft mit gelbem Ginster und grauem Granit erwartet mich. Mein Ziel ist der Spelga Dam. Trotz des schlechten Wetters sind einige Wandergruppen unterwegs.

 

Die dunklen Wolken hängen bedrohlich tief. Auf dem Weg zurück ins Tal erwischt mich ein kräftiger Regenschauer.

 

Über Newry fahre ich weiter Richtung Grenze zu Irland. Die Grenze erkennt man nur daran, dass dahinter die Geschwindigkeiten wieder in Kilometer pro Stunde angegeben werden.

Cooley Peninsula und Drogheda

Carlingford Castle
Carlingford Castle

In Carlingford mache ich einen kurzen Stopp am Carlingford Castle, das auch King John's Castle genannt wird. Hier sollen die ersten Seiten der Magna Carta, der ersten Verfassung der Welt, entworfen worden sein.

 

Ein kurzer Abstecher zum Windy Gap in den Carlingford Mountains bringt noch einmal etwas Fahrspaß. Doch das Wetter lässt alles nur grau erscheinen.

 

Ich bin noch unschlüssig, wo ich heute nächtigen möchte. Die Entscheidung fällt auf das kleine Städtchen Drogheda, um von dort aus die zahlreichen historischen Stätten in der näheren Umgebung zu erkunden. Aufgrund eines Samba Festivals ist es schwierig, eine Unterkunft zu finden. Man empfiehlt mir, es weit außerhalb der Stadt zu probieren.

 

Da es wieder zu regnen anfängt, versuche ich es ein letztes Mal in der Drogheda Windsor Lodge und habe Glück. Doch in dem Zimmer, das mir zugewiesen wird, steht bereits ein Koffer. Wie sich herausstellt, ist das Zimmer bereits vergeben. Aber es gibt noch ein deutlich preisgünstigeres Zimmer in einem anderen Haus. Es empfiehlt sich also, bei größeren B&B gezielt nach dem günstigsten Zimmer zu fragen.

 

In dem Haus hat sich eine Sambagruppe einquartiert, deren Tänzerinnen und Tänzer sich gerade für einen Auftritt fertig machen. Außerdem werden die Trommeln vorbereitet und deren Klang geprüft.

 

Den Abend verbringe ich nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt wieder in einem Pub und schaue Fussball.


Sonntag, 24. Juni 2012

Tag 24: Drogheda - Drogheda (113 km)

Monatserboice, Mellifont Abbey und Hill of Slane

Monasterboice
Monasterboice

Erste Station am frühen Morgen ist Monasterboice; eine Klosteranlage mit einem Friedhof, zwei Kirchenruinen, einem Rundturm und zwei Hochkreuzen. Der Rundturm soll einer der schönsten und höchsten in Irland sein.

 

Die Hochkreuze von Monasterboice gelten als herausragende Beispiele keltischer Kunst. Sie hatten eine didaktische Funktion, denn sie brachten die Bibel auch den Ungebildeten nahe. Sie sollen ursprünglich wohl bunt bemalt gewesen sein, doch im Laufe der Zeit sind alle Farbspuren verschwunden.

Mellifont Abbey
Mellifont Abbey

Die nächste Station ist die Mellifont Abbey, das erste und bedeutendste Zisterzienser Kloster des Landes. Zwar lohnt ein Besuch der Ruinen auf jeden Fall, doch sie spiegeln die einstige Pracht der Stätte nicht mehr wider.

 

Das auffälligste Gebäude in Mellifont und angeblich eines der schönsten Beispiele der irischen Zisterzienserarchitektur ist ein achteckiges Waschhaus. Im Besucherzentrum erfahre ich etwas über die Geschichte des Klosters, über die Architektur und die Herkunft der verwendeten Materialien.

Hill of Slane
Hill of Slane

Weiter geht es zum Hill of Slane. Auf dem ersten Blick handelt es sich hierbei um einen ziemlich unscheinbaren Hügel, dem erst die keltisch-christliche Mythologie zu einer gewissen Bedeutung verholfen hat. Der Legende nach soll hier der heilige St. Patrick ein Osterfeuer entzündet haben, um im ganzen Land das Christentum zu verkünden.

Trim, Bective Abbey und Hill of Tara

Trim Castle
Trim Castle

Über Nebenstraßen fahre ich weiter nach Trim. Unterwegs halte ich noch an den Ruinen von Donaghmore, die mit einem schönen Rundturm aufwarten.

 

Das ruhige, von seiner Burg und stimmungsvollen Ruinen umgebene Trim war im Mittelalter eine bedeutende Siedlung. Heute kann man sich das aber kaum noch vorstellen.

 

Zunächst schaue ich mir das Trim Castle an, welches auch Kulisse für den Film "Braveheart" war, und nehme an der Führung teil. Auf meinem anschließenden Besichtigungsmarathon folgen die Ruinen von Yellow Steeple, Sheep Gate, Crutched Friary, Parish Church, Cathedral of Sts. Peter and Paul und Newtown Abbey.

Bective Abbey
Bective Abbey

Auf dem Weg zum Hill of Tara komme ich an der Bective Abbey vorbei, dem ersten Zisterzienserableger der Mellifont Abbey, und lege einen ungeplanten Zwischenhalt ein. Bei den heute sichtbaren Ruinen handelt es sich vornehmlich um Anbauten aus dem 13. und 15. Jahrhundert. Nach Auflösung der Klöster im Jahre 1543 wurde die Abtei als Festung genutzt und ein Turm errichtet.

Hill of Tara
Hill of Tara

Der Hill of Tara ist Irlands Allerheiligstes, eine Region am Eingang zur Unterwelt, der im Herzen der irischen Geschichte, Legende und Folklore einen wichtigen Platz einnimmt. Darüberhinaus gilt er Ort als eine der wichtigsten prähistorischen Stätten Europas. Hier findet man ein Ganggrab aus der Steinzeit und bis zu 5000 Jahre alte Grabhügel.

 

Aufgrund einer Veranstaltung ist leider das Besucherzentrum geschlossen, Führungen werden heute auch nicht angeboten. So erschließt sich mir die Bedeutung der Hügel und Wälle nicht. Etwas enttäuscht mache ich mich auf den Rückweg nach Drogheda.

Drogheda

Als ich an der Drogheda Windsor Lodge ankomme, bietet sich mir dasselbe Bild wie gesten - Sambagruppen, die sich für ihren Auftritt vorbereiten. Später mache ich mich auf in die Innenstadt, um etwas zu essen und um Fussball zu schauen.

 

Heute scheint die Abschlussveranstaltung des Samba Festivals zu sein. Es herrscht Verkehrschaos und die ganze Stadt strömt in eine Richtung. Nur ich ströme in die entgegengesetzte Richtung.

 

Dass das Festival heute seinen Abschluss gefunden hat, bemerke ich auch spät in der Nacht. Denn die Sambagruppe feiert nach ihrer Rückkehr lautstark im Gemeinschaftswohnzimmer des Hauses.


Montag, 25. Juni 2012

Tag 25: Drogheda - Athlone (145 km)

Brú na Bóinne

Knowth
Knowth

Für den Vormittag habe ich mir den Besuch der neolithischen Totenstadt Brú na Bóinne vorgenommen, die zu den außergewöhnlichsten Stätten Europas zählt. 1000 Jahre älter als Stonehenge legt sie Zeugnis darüber ab, zu welchen Leistungen die prähistorischen Menschen fähig waren. Die Totenstadt wurde einzig allein für die sterblichen Überreste der Oberschicht gebaut.

Knowth
Knowth

Zunächst schaue ich mir die Ausstellung im Besucherzentrum an. Zu fest zugewiesenen Zeiten fahren Busse zu den Stätten Newgrange und Knowth. Die Stätte Dowth kann nicht besichtigt werden.

 

Zuerst steht die Besichtigung von Knowth an. Der Grabhügel übertrifft Newgrange sowohl an Größe als auch an archäologischer Bedeutung. In dieser Stätte befindet sich die größte jemals in Westeuropa ausgegrabene Sammlung von Ganggrab-Kunst. Etwa 300 verzierte Steine und 17 Nebengräber umgeben den Haupthügel.

Newgrange
Newgrange

Von Weitem fallen die weißen, gerundeten, von einem Grashügel überwuchterten Steinwälle von Newgrange auf. Auch die Größe von 80 m Durchmesser und 13 m Höhe beindruckt.

 

Doch erst im Inneren wird es richtig interessant. Bei einer Führung durch das steinzeitliche Ganggrab wird der Zeitpunkt der Wintersonnenwende nach gestellt.

Newgrange
Newgrange

Hierfür wird zunächst das Licht ausgeschaltet. Nun ist es stockdunkel. Langsam bahnen sich die künstlichen Sonnenstrahlen ihren Weg durch den langen Gang und erleuchten die Grabkammer. Eine tolle Erfahrung!

 

Der ursprüngliche Zweck dieser Stätte ist unbekannt. Vielleicht war es eine Grabstätte oder ein rituelles Zentrum. Aufgrund seiner Ausrichtung zur Wintersonnenwende könnte es auch als Kalender fungiert haben.

Hill of Tara und Fahrt nach Athlone

St. Patrick Statue
St. Patrick Statue

Bevor ich weiter Richtung Clonmacnoise fahre, versuche ich noch einmal mein Glück beim Hill of Tara. Das Besucherzentrum hat heute wieder geöffnet. Nach einer kurzen Filmvorführung nehme ich an der angebotenen Führung teil.

 

Bei der Führung erfahre ich einiges über die Geschichte und Bedeutung des Hügels und stelle fest, dass ich am Vortag an einigen Dingen achtlos vorbeigelaufen bin, weil sich deren Bedeutung mir auf den ersten Blick nicht erschlossen hat. Die Teilnahme an einer Führung ist also zu empfehlen.

 

Kurz nachdem ich zu meiner Weiterfahrt nach Athlone aufgebrochen bin, werde ich auf einer schmalen Straße von einem Ehepaar aus den USA, die zu Fuß unterwegs sind, gebeten, anzuhalten. Wie sich herausstellt, haben sie mein Motorrad am Hill of Tara gesehen und möchten mehr über meine Reise und meine weiteren Pläne erfahren. Da die beiden selbst auch begeisterte Motorradfahrer sind, unterhalten wir uns eine Weile angeregt.

 

Die Fahrt nach Athlone zieht sich hin. Ich versuche bereits in Killbeggan eine Unterkunft aufzutun. Doch an den zwei B&B, an denen ich halte, öffnet niemand die Tür.

 

Also fahre ich weiter bis nach Athlone. Auch hier stehe ich beim ersten B&B vor verschlossenen Türen. Beim nächsten habe ich jedoch Glück. Ein kleines Zimmer zu einem fairen Preis ist noch frei.

 

Heute Abend verzichte ich auf einen Pubbesuch. Nach dem Abendbrot in einem Fast-Food-Restaurant beschäftige ich mit der Planung der nächsten Tage, insbesondere mit den Sehenswürdigkeiten, die ich in Dublin besuchen möchte.