Letzte Aktualisierung: 03.01.2014
Die Färöer und Island sind wunderschöne Länder. Insbesondere Island hat viele Natursehenswürdigkeiten zu bieten. Hier ist für jeden etwas dabei.
Auf den Färöern haben mich die kleinen, kurvigen Straßen entlang der Küste begeistert. Highlight war für mich der in einem Tal gelegene Ort Saksun.
Auf Island hat mir das Hochland am besten gefallen. Ich mag die Stille und Abgeschiedenheit in der Wüste. Hier fühle ich mich frei.
Auf vielen Zeltplätzen trifft man fast ausschließlich auf Touristen, so dass ich mit nur wenigen Inselbewohnern in Kontakt gekommen bin. Auf Irland war das durch Pub-Besuche und Übernachtung in B&B anders. Unterwegs bin ich auf Island hin und wieder von Einheimischen angesprochen worden, die sich nach meiner Reise erkundigt haben und mir Tipps gegeben haben.
Meine KTM 640 LC4 Enduro war sehr zuverlässig. Ingesamt hatte ich nur eine kleine Panne.
Am zweiten Tag im Hochland habe ich zwei Schrauben am Kofferträger verloren. Für die kleine Schraube hatte Daniel eine Ersatzschraube dabei. Die große Schraube habe ich durch drei Kabelbinder ersetzt.
Die Behelfskonstruktion hat den Beanspruchungen der schweren Hochlandetappen standgehalten und musste während der gesamten Reise nicht nachgebessert werden. Ein Hoch auf den Kabelbinder!
Der Komfort meiner KTM ist natürlich nicht mit dem eines Reisetourers zu vergleichen. Im Großen und Ganzen war und bin ich zufrieden.
Das größte Manko ist die harte Sitzbank. Auf kurzen Etappen mit wechselnden Geschwindigkeiten ist der Komfort ausreichend. Aber insbesondere auf längeren Etappen mit hoher konstanter Geschwindigkeit wird es unangenehm.
Die Reichweite von knapp über 200 Kilometern ist zwar vergleichsweise gering, aber für die Färöer und für die Ringstraße auf Island ausreichend, da genügend Tankstellen vorhanden sind.
Abseits der Ringstraße ist ausreichend Benzin mitzuführen. Tankstellen gibt es hier nur sehr wenige bzw. gar keine. Die zwei mitgeführten 3-Liter-Kanister, in die auch 4 Liter passen, waren ausreichend für die von uns gefahrenen Hochlandetappen.
Meine KTM 640 LC4 Enduro hat sich im Schnitt mit 4,43 Litern Benzin auf 100 Kilometer zufriedengegeben. Ein passabler Schnitt, wie ich finde.
Der Verbrauch liegt damit etwas höher als während meiner Irlandreise (4,20 Liter auf 100 km). Der Mehrverbrauch resultiert aus den Hochlandetappen, in denen wir bei höheren Drehzahlen sportlich unterwegs gewesen sind.
Der Ölverbauch war wieder sehr gering. Nur einmal habe ich etwas Motoröl nachfüllen müssen.
Als ich in den Urlaub gestartet bin, hatte ich mit den neuen Reifen TKC 80 bereits etwa 1.000 km zurückgelegt und damit deutlich mehr als ursprünglich geplant. Mit schwerem Gepäck und vor allem offroad nimmt die Profiltiefe stark ab. Zum Ende meiner Reise war wieder nur sehr wenig übrig. Es empfiehlt sich also, mit absolut neuen Reifen in den Urlaub zu starten oder unterwegs die Reifen wechseln zu lassen.
Nach meiner Irlandreise war ein Wechsel der Bremsbeläge und der hinteren Bremsscheibe erforderlich. Somit hatte ich auf dieser Reise keinerlei Probleme mit der
Bremsanlage.
Die Regulierung des Wärmehaushaltes war nicht immer einfach, im Vergleich zur Irlandreise aber etwas besser. Wenn man zu Fuß unterwegs ist, wird es schnell warm unter der Motorradkombi.
Die Regenkombi hat eine starke Auskühlung bei Regen verhindert. Auch bei kalten Temperaturen oder starken Winden schützt sie zusätzlich vor Kälte.
In den letzten Tagen lagen die Temperaturen zeitweise knapp über dem Gefrierpunkt. Da haben selbst Thermofutter und Regenkombi nicht ausgereicht. Insbesondere an den Händen und Füßen war es sehr kalt.
Beim Furten habe ich manchmal nasse Füße bekommen, trotz Imprägnierung der Stiefel und Tragen von Hose mit Membran über den Stiefeln. Durch Tragen der Regenkombi konnte der Wassereintritt reduziert werden.
Bewährt hat sich das Koffersystem mit den Kofferinnentaschen. Das wasser- und staubgeschützte Gepäck ließ sich sehr schnell entnehmen.
In der kleinen Tasche hatte ich die Dinge für den täglichen Bedarf inklusive ein paar Wechselsachen, in der großen Tasche die restlichen Wechselsachen sowie ein paar Lebensmittel untergebracht.
Im Deckel des großen Koffers habe ich weitere Lebensmittel transportiert. Zwischen Deckel- und Kofferinnentaschen war Platz für Getränkeflaschen.
In der Packtasche hatte ich die Campingausrüstung sowie Werkzeug und Ersatzteile verstaut. Etwas Werkzeug habe ich im Deckel des kleinen Koffers verstauen können.
Das Navigationssystem habe ich nur für die An- und Abreise genutzt. Auf den Färöern und auf Island hatte ich das Navigationsgerät wegen den Zusatzinformationen zwar an, es aber nicht zur Navigation genutzt. Das Fahren nach Karte ist reizvoller und lässt mehr Spontanität zu.
Ich habe wieder einmal zuviel Gepäck mitgenommen. Obwohl ich weiß, dass ich mich auf das Notwendigste beschränken soll, will ich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
Diesmal hatte ich weniger Kleidung dabei, da auf einigen Campingplätzen die Sachen gewaschen werden können. Somit hatte ich ausreichend Platz Lebensmittel.
Der Rucksack auf meinem Rücken war deutlich zu schwer. Er beinhaltete die wichtigsten Reiseunterlagen inkl. Reiseführer und Landkarte sowie Wasser, Lebensmittel, Fotoapparat, Regenkombi und weitere Dinge. Letztendlich ist der Rucksack nach dem Urlaub nicht mehr zu gebrauchen gewesen, da sich aufgrund des hohen Gewichtes die Trageriemen vom Rucksack gelöst haben. Eine Reparatur wäre vielleicht möglich, aber teuer gewesen.
Mit dem Werkzeug und den Ersatzteilen ist das immer so eine Sache. Ich habe mich auf die Reparatur von Plattfüßen vorbereitet. Neben Ersatzschläuchen, Flickzeug, Luftpumpe und Luftdruckmessgerät hatte ich das für einen Reifenwechsel benötigte Werkzeug dabei; außerdem Panzertape, Bindedraht, Kabelbinder sowie Ersatzsicherungen.
Auf dieser Reise war ich erstmals zelten und das bis auf zwei Tage durchgehend. Wer hätte das gedacht, nachdem ich im letzten Jahr die Campingausrüstung durch Irland spazieren gefahren habe.
Und was soll ich sagen: Campen macht Spaß. Man ist deutlich näher an der Natur dran und fast 24 Stunden am Tag in der freien Natur. Einfach wunderbar!
Mit meiner Campingausrüstung bin ich zufrieden. Einen Verbesserungsbedarf habe ich nicht feststellen können. Das Zelt hat die richtige Größe und lässt sich schnell auf- und abbauen. Nur beim Kochen habe ich festgestellt, dass ich kein Geschirr brauche, da ich direkt aus dem Topf oder Pfanne esse bzw. die Pfanne als Teller genutzt werden kann.
Der Campingkocher hat sich auch bewährt. Das Essen wird schnell warm, auch bei kalten Temperaturen oder Wind. Mit Daniels einfacheren Kocher haben wir bei diesen Bedingungen das Essen nicht warm bekommen.
Von meiner neuen Kamera kann ich höchstwahrscheinlich nur einen Bruchteil der Funktionen nutzen. Ich hatte sie erst kurz vor dem Urlaub gekauft und mich nur mit den grundlegenden Funktionen vertraut gemacht. Größtenteils habe ich den Automatikmodus genutzt.
Im Großen und Ganzen bin ich mit den Bildern zufrieden. Den Kontrast empfinde ich teilweise als zu scharf. Hier werde ich mal andere Einstellungen ausprobieren.
Warum ich den Videomodus zur Dokumentation der Flussdurchfahrten nicht genutzt habe, bleibt mir ein Rätsel. Hinterher ist man immer schlauer. Trotzdem ist das ärgerlich.
Die Islandreise einschließlich eines Kurzbesuches der Färöer empfinde ich als gelungen. Zwar habe ich nicht alle gesteckten Reiseziele ansteuern können. Dafür wurden aus den geplanten, kurzen Abstechern ins Hochland längere Etappen inklusive Durchquerung zahlreicher und teils kniffliger Furten, die meine Reise zu einem echten Abenteuer haben werden lassen.
Mein besonderer Dank gilt Daniel aus Göttingen, der mich zwei Wochen lang auf Island begleitet hat. Allein hätte ich die Hochland-Etappen wohl nicht gewagt - und damit die einzigartige Schönheit des Hochlandes nicht erleben können.
Im Vergleich zu meiner Irlandreise habe ich mehr Wandertouren eingeplant und durchgeführt. Das hat meinen Urlaub bereichert. Da ich auch gerne wandern gehe, werde ich die Kombination aus Motorrad fahren und wandern zukünftig beibehalten.
Zum Abschluss noch meine persönlich Top 10.
Top 7 Island:
Top 3 Färöer Inseln: