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Motorradreise Argentinien: Reisebericht Teil 3 - San Rafael und Umgebung

Im Winter 2019/2020 war ich zwölf Wochen mit dem Motorrad in Argentinien und Chile unterwegs. Dies ist der dritte von siebzehn Reiseberichten. Nachdem ich mit einem Kupplungsschaden liegen geblieben bin (siehe Teil 2), warte ich nun in San Rafael auf die Reparatur meines Motorrades. Ich schaue mir die Stadt und auf Tagesausflügen die nähere Umgebung an.

 

Hier geht es zu Teil 2 des Reiseberichts.


Sonntag, 8. Dezember 2019

Tag 9: San Rafael

Stadtbesichtigung und Suche nach einer Werkstatt

Gegen 9:00 Uhr werde ich wach. Von den Strapazen des gestrigen Tages bin ich noch fix und fertig, obwohl der Tag eigentlich nur aus Warten bestand. Doch die leichte Dehydrierung hat ihre Spuren hinterlassen.

 

Beim Frühstücks stelle ich fest, dass das Hotel San Martin auf einheimische Gäste ausgerichtet ist. Dementsprechend ist die Auswahl beim Frühstück gering. Die Argentinier scheinen früh nur wenig zu essen. Ich hingegen bevorzuge eher ein reichhaltiges Frühstück. 

 

Bis 12:00 Uhr suche ich im Internet nach Motorradwerkstätten und Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Dann breche ich zu einem Rundgang auf. In der Nähe des Hotels liegt die wunderschöne Plaza San Martin. Hier lässt es sich im Schatten gut aushalten. Weiter geht es zur Plaza Francia. Dabei laufe ich die Einkaufsstraße Avenida Hipólito Yrigoyen entlang. Da Sonntag ist, sind die Geschäfte jedoch geschlossen.

Unterwegs komme ich an einigen kleinen Motorradgeschäften vorbei. Diese scheinen jedoch nur Motorräder, Zubehör und Kleidung zu verkaufen. Nichts deutet auf eine angeschlossene Werkstatt hin.

 

Auf dem Rückweg zum Hotel komme ich an einem Restaurant vorbei, vor dem viele Motorräder stehen. Daher frage ich zwei Motorradfahrer vor dem Restaurant, ob sie mir eine Werkstatt empfehlen könnten. Beide verneinen, führen mich jedoch zu einem Argentinier im Restaurant, der gut Englisch kann. Ich schildere ihm meine Situation. Auch ihm fällt spontan keine Werkstatt ein.

 

Wir gehen gemeinsam zu einer nahe gelegenen Tankstelle. Deren Mitarbeiter empfehlen eine Werkstatt in der Nähe, bei der ich es probieren könnte. Der Argentinier aus dem Restaurant gibt mir noch den Rat mit auf den Weg, nur größere Werkstätten aufzusuchen. Bei kleinen Werkstätten bestünde das Risiko, übers Ohr gehauen zu werden, insbesondere wenn man Tourist sei.

 

Den frühen Abend nutze ich, um meine Ausrüstung zu prüfen. Was brauche ich definitiv auf dieser Reise? Auf was kann ich verzichten? So entsteht eine kleine Liste an Dingen, die ich in den kommenden Tagen nach Deutschland zurückschicken möchte.

 

Den Abend verbringe ich in der Cantina a GoGó (Bar und Grillrestaurant). Bei einem leckerem Hamburger und süffigem argentinischen Bier genieße ich die Musik. Ich schreibe eine Email an meine Werkstatt in Deutschland und bitte um eine Ferndiagnose.


Montag, 9. Dezember 2019

Tag 10: San Rafael

Suche einer Werkstatt

Am frühen Morgen laufe ich zur Werkstatt Gonzales. Dort teilt mir ein Mitarbeiter mit, dass sie keine Motorräder reparieren würden. Er empfiehlt mir jedoch die kleine Motorradwerkstatt auf der anderen Straßenseite. Er kenne den Besitzer der Werkstatt gut und ist sich sicher, dass dieser mir helfen kann.

 

Er ruft diesen sogar an und berichtet ihm mein Anliegen. Im Anschluss teilt er mir mit, dass ich noch etwas warten müsse. Als der Inhaber der Motorradwerkstatt schließlich kommt, sprechen wir gemeinsam mit ihm. Er wird sich mein Motorrad anschauen. Er hätte jedoch keine Möglichkeit, das Motorrad vom Hotel abzuholen. Daher laufe ich zum Hotel zurück und schiebe mein Motorrad etwa einen Kilometer durch die Stadt. Wie heißt es so schön: Wer sein Moped liebt, der schiebt.

 

Der erste Check bringt keine wesentlichen Erkenntnisse. Es sei eine Demontage erforderlich. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Nachdem wir unsere Handynummern ausgetauscht haben, laufe ich zurück zum Hotel.

Argentinien - San Rafael - Motorradwerkstatt

Erledigungen und Planung der nächsten Tage

Die Suche nach einem Paketdienst gestaltet sich schwierig. Der DHL-Stützpunkt ist geschlossen. Ein Zettel an der Tür verweist auf eine andere Adresse. Dort ist jedoch DHL nicht zu finden. Ich frage daher in zwei Geschäften nach. Keiner weiß, wo in dieser Straße DHL sein könnte. Man empfiehlt mir Mail Express. Dort teilt man mir jedoch mit, dass sie keine Pakete nach Deutschland verschicken.

 

Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es DHL in San Rafael nicht mehr gibt. Der Zettel an der Tür weist auf ein anderes Unternehmen hin, ohne dieses jedoch zu benennen. Bei Via Cargo hatte ich sogar nach DHL gefragt. Selbst die wussten scheinbar nichts davon.

 

Also bleibt nur noch die argentinische Post. Dort kann ich heute ebenfalls kein Paket aufgeben, da die Zollstation geschlossen hat. Diese öffnet erst am Mittwoch wieder. Etwas frustriert gehe ich zurück ins Hotel.

 

Da ich wohl einige Tage in San Rafael verbringen werde und es in der Stadt nicht all zuviel zu sehen gibt, suche ich nach Tagestouren in die nähere Umgebung. Am Nachmittag laufe ich schließlich zu Diamante Viajes, einem kleinen Veranstalter. Da noch Nebensaison ist, stehen nur wenige Touren zur Auswahl. Ich entscheide mich für die Halbtagestour zum Stausee Los Reyunos. Morgen Nachmittag soll es los gehen.

 

Den Abend lasse ich wieder in der Cantina a GoGó ausklingen. Aufgrund eines bevorstehenden Regenschauers setze ich mich diesmal nach drinnen. Dort treffe ich einen Rentner aus Deutschland. Wir unterhalten uns nett. So erfahre ich, dass er die kalten Wintermonate gerne in warmen Gegenden verbringt. Da er begeisterter Kajakfahrer ist, möchte er weiter nach Futaleufú. Der gleichnamige Fluss soll ein beliebtes Ziel für Kajakfahrer und Adrenalinjunkies aus aller Welt sein.


Dienstag, 10. Dezember 2019

Tag 11: San Rafael und Tagestour zum Stausee Los Reyunos

Motorradreparatur

Da die geführte Tour erst am Nachmittag startet, laufe ich im Vormittag zur Werkstatt - in der Hoffnung auf positive Nachrichten. Meine BMW liegt mit geöffnetem Kupplungsdeckel auf der Seite. Pablo erklärt mir, dass die Lamellen aufgrund großer Hitze teilweise zerstört sind. Dadurch konnte kein Drehmoment mehr übertragen werden. Dies deckst sich mit der Vermutung meiner Heimwerkstatt. Die gute Nachricht ist, dass dies repariert werden kann. Die schlechte Nachricht lautet jedoch, dass die Reparatur einige Tage dauern wird, da die Original-Ersatzteile aus Buenos Aires geliefert werden und dass die Reparatur teuer werden wird.

 

Die veranschlagten 800 US-Dollar hätte er am liebsten in bar von mir. Ich sage ihm, dass ich nicht so viel US-Dollar bei mir habe. Aufgrund der begrenzten Ausgabemenge an Geldautomaten, könne ich auch nicht Pesos in US-Dollar umtauschen. Daher einigen wir uns darauf, dass ich die Hälfte in US-Dollar und den Rest per Kreditkarte bezahlen kann.

 

Auf dem Weg zurück zum Hotel hole ich meine Kleidung aus einer Wäscherei ab. Im Hotel stelle ich dann fest, dass einige Socken fehlen. So laufe ich wieder zurück. Die Eigentümerin entschuldigt sich tausend Mal und versichert mir, dass sie die fehlenden Teile später zum Hotel bringen wird.

Botega La Abeja

Kurz vor 14:00 Uhr werde ich im Hotel abgeholt. Wir sammeln noch einige weitere Touristen ein. Dann geht es weiter zum ersten Stopp der Tour. Im Weingut La Abeja erfahren wir etwas über die Geschichte des Weinguts und über die Weinherstellung. Auch eine Weinverkostung darf natürlich nicht fehlen. Man spürt, wie stolz die Argentinier auf ihren Wein sind.

 

Leider bin ich kein ausgesprochener Weinliebhaber. Doch ich versuche das aufkommende Klischee des Bier trinkenden Deutschen zu entkräften, in dem ich auf die Weinanbaugebiete in Deutschland verweise und auf die Tatsache, dass Wein bei vielen Deutschen sehr beliebt ist.

Stausee Los Reyunos

Weiter geht es zum Stausee Los Reyunos, der etwas außerhalb der Stadt liegt. Dort haben wir etwa zwei Stunden zur freien Verfügung. Vor Ort kann man einige Aktivitäten buchen, wie zum Beispiel Kajakfahren oder Zip-Lining. Aufgrund der unerträglichen Hitze entscheide ich mich für eine Bootstour.

 

Auf dem Wasser ist die Hitze erträglich. Die einstündige Tour führt an vielen interessanten Felsformationen vorbei. Eine Formation ähnelt sogar einem Elefanten. Zu Stauseen habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Auf der einen Seite zerstören sie Landschaften und Lebensraum, auf der anderen Seite wird grüner Strom erzeugt. Im Fall des Stausees Los Reyunos wurden zudem Arbeitsplätze im Tourismusbereich geschaffen.

 

Auf dem Weg zurück nach San Rafael legen wir noch einen Stopp auf der Staumauer ein. Im Anschluss besuchen wir eine kleine Kirche und einen Shop mit lokalen Produkten. Gegen 20:00 Uhr bin ich wieder im Hotel.

Cantina a GoGó

Die Cantina a GoGó ist zu meiner Stammkneipe geworden, wenn man das nach wenigen Tagen überhaupt behaupten kann. Es gibt leckeres Essen und die Musik vom Band ist gut. In der Bar wird dem Sport gehuldigt. Auf zahlreichen Monitoren können Fußballspiele verfolgt werden. Auch über die Champions League wird hier berichtet.

Argentinien - San Rafael - Cantina a GoGó

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Tag 12: San Rafael

Aufgabe eines Pakets nach Deutschland

Heute kann ich endlich das Paket nach Deutschland aufgeben. Zunächst gehe ich in die Zollstation, um das Vorgehen zu erfragen. Anschließend kaufe ich in der Post ein Paket in einer passenden Größe und erfrage den Preis für den Versand. 8685 Pesos entsprechen über 125 Euro! Aber ich muss einiges an Gepäck loswerden und möchte auch nichts wegschmeißen.

 

In der Zollstation wird dann der Inhalt geprüft. Im Anschluss wird das Paket versiegelt. Da in der Post nur in bar gezahlt werden kann, möchte ich mit dem Paket auf die gegenüberliegende Straßenseite zu einem Geldautomaten gehen. Doch der Zollbeamte rennt mir hinterher und nimmt mir das Paket wieder ab. Das Paket müsse auf direktem Wege bei der Post abgegeben werden. So soll sichergestellt werden, dass nichts nachträglich hinzugefügt wird.

 

In der Post dauert es dann aufgrund einer langen Schlange etwas länger. Die Aufgabe des Pakets hat somit fast den ganzen Vormittag gedauert. So kann man natürlich auch die Zeit totschlagen. Aber ich bin froh, dass ich es nun hinter mir habe.

 

Ich laufe zu Diamante Viajes, um eine weitere Tour zu buchen. Die nächste Tour findet erst am Freitag statt. Da ich nicht glaube, dass ich vorher mein Motorrad zurückbekommen werde, buche ich die Tour.

 

Im Anschluss kaufe ich mir eine Prepaid SIM-Karte bei Claro. Zuvor wollte ich in einem kleinen Shop eine Karte kaufen. Die Verkäuferin hat mich jedoch darauf hingewiesen, dass Ausländer ihr mitgebrachtes Handy registrieren lassen müssten, um eine lokale SIM-Karte nutzen zu können. Dies mache man am besten direkt beim Mobilfunkanbieter. Bei Claro muss ich dann erläutern, warum ich eine Karte benötige. Dann werden meine Daten und die IMEI meines Smartphones erfasst und ich kann eine SIM-Karte käuflich erwerben und am Automaten aufladen.

Eisenbahnmuseum

Am frühen Nachmittag statte ich dem Eisenbahnmuseum in San Rafael einen Besuch ab, das im ehemaligen Bahnhof zu finden ist. Am 8. November 1903 hielt hier die erste Eisenbahn in San Rafael. Das kleine Museum ist nett gemacht. Zahlreiche Ausstellungsstücke erinnern an die vergangene Zeit.

Zeitvertreib

Zurück im Hotel mache ich mir Gedanken, wie ich die "verlorenen" Tage wieder aufholen kann. Ich hatte einige Puffertage eingeplant, um zum Beispiel an einem Ort länger bleiben zu können, sollte es mir dort gut gefallen, oder um einfach mal die Seele baumeln lassen zu können. Diese werde ich nun zum Teil streichen müssen. Außerdem werden wohl einige Abstecher von der Ruta 40 wegfallen. 

 

In meiner Stammkneipe suche ich nach Aktivitäten für den morgigen Tag und werde fündig. Es wird zurück in den Cañon del Atuel gehen. Auf dem Río Atuel werde ich eine Rafting-Tour machen.


Donnerstag, 12. Dezember 2019

Tag 13: San Rafael und Cañon del Atuel

Rafting auf dem Río Atuel

Gegen halb zehn werde ich von Kintun Expediciones zur Rafting-Tour abgeholt. Viertel nach zehn kommen wir an der Basisstation im Cañon an. Da die Tour erst um elf los gehen soll, schaue ich mir noch die nähere Umgebung an.

 

Nachdem wir mit Jacke, Schwimmweste und Helm ausgestattet sind, fahren wir zum Startpunkt unterhalb des Stausees. Die Einweisung in Paddeltechnik und Kommandos erfolgt auf dem ersten Teilstück. Mit Klasse II ist die Strecke nicht anspruchsvoll und auch für Familien geeignet.

 

Dafür ist die Aussicht auf die umliegenden Felsformationen sehr schön. Stellenweise führt der Fluss dicht an den Felswänden vorbei. Unterwegs legen wir eine kurze Mittagspause ein. Wir haben auch die Möglichkeit, an einer geeigneten Stelle ins Wasser zu springen. Nach drei Stunden ist das kleine Abenteuer vorbei. Der Guide hat uns gut unterhalten.

 

Bis zur nächsten Fahrt zurück nach San Rafael ist noch etwas Zeit. Ich lasse ich mir einen Hamburger schmecken, probiere ein lokales Bier und lasse es mir gut gehen. Zum Schluss werden mir noch die unterwegs gemachten Fotos auf mein Handy gespielt.

 

Bereits auf der Rückfahrt machen sich die Auswirkungen eines Versäumnisses bemerkbar. Ich hatte vergessen, meine Beine mit Sonnenschutz einzucremen. Ein starker Sonnenbrand kündigt sich an. 


Freitag, 13. Dezember 2019

Tag 14: San Rafael und Ausflug nach Las Lejas

El Sosneado

Aufgrund des massiven Sonnenbrandes habe ich schlecht geschlafen. Meine Beine sind knallrot. Es schmerzt ordentlich, wenn die Haut mit etwas in Berührung kommt oder ich meine Beine bewege.  Zum Glück werde ich heute größtenteils in einem Auto verbringen, denke ich mir.

 

Kurz vor neun werde ich am Hotel abgeholt. Die heutige Tour führt in den Skiort Las Leñas. Unterwegs sollen einige Stopps an Sehenswürdigkeiten eingelegt werden. Der Abstand zwischen den Sitzreihen im Kleinbus ist sehr klein. Wenn sich die Person vor mir bewegt, lässt mich mein Sonnenbrand wissen, dass er das nicht gut findet. So bin ich froh, wenn wir aussteigen können.

 

Der Kleinbus ist voll gefüllt. Ich bin wieder der einzige, der kein Spanisch Muttersprachler ist. Zum Glück kann die Reiseführerin etwas Englisch. So kann ich nachfragen, wenn ich etwas nicht verstanden habe.

 

Der erste Stopp ist in El Sosneado. Hier werden Sandwiches mit Schinken und Käse aus der Region nach den Wünschen der Kunden zubereitet. Auch ich lasse mir ein leckeres Sandwich schmecken.

Laguna de la Niña Encantada

Die erste Sehenswürdigkeit ist die Laguna de la Niña Encantada, ein kleiner, schöner See in der Nähe von Las Leñas. Woher der See sein Wasser bezieht, ist nicht genau klar. Vermutlich ist er in Folge von vulkanischen Aktivitäten entstanden. 

Pozo de las Ánimas

Pozo de las Ánimas (Brunnen der Seelen) ist unser nächster Halt. Dabei handelt es sich um zwei tiefe Krater. Es sind jedoch keine Vulkankegel. Die Erde scheint hier einfach weggesackt zu sein.

Las Leñas

Las Leñas ist eines der wichtigsten Skigebiete Südamerikas. Im Winter herrscht auf den Pisten und im Ort Hochbetrieb. Im Sommer ist jedoch nur wenig los, obwohl es hier einige Wanderwege geben soll. Der Ort wirkt daher verschlafen. 

 

Wir haben knapp zwei Stunden zur freien Verfügung. Die umliegenden Berge bilden eine tolles Panorama. Daher erkunde ich zu Fuß den Ort und schieße unzählige Fotos. Gerne wäre ich noch weiter ins Tal hinein gefahren.

 

Zwischendurch frage ich in der Werkstatt nach. Leider sind die Ersatzteile noch nicht eingetroffen. Pablo hofft, dass sie morgen eintreffen. Sollte dies nicht der Fall sein, müsste ich wohl bis Montag warten.

Sonnenbrand

Gegen 19 Uhr sind wir zurück in San Rafael. Ich suche sofort eine Apotheke auf und kaufe eine Salbe, die bei Sonnenbrand helfen soll. Ich hoffe, dass diese Linderung schafft. 


Samstag, 14. Dezember 2019

Tag 15: San Rafael (5 km)

Vorbereitung der Abreise

Nach dem Frühstück setze ich mich wieder mit der Routenplanung auseinander. Sollte ich erst am Dienstag aus San Rafael abreisen können, hätte dies größere Auswirkungen auf die Route. Anfang Januar habe ich ein fünftägige Wandertour gebucht, die ich nicht verpassen möchte. Da die Abstecher bis dahin bereits gestrichen sind, müsste ich mehr Kilometer pro Tag fahren, um rechtzeitig dazu sein. Es bliebe weniger Zeit für Aktivitäten und Kurzwanderungen.

 

Doch ich bekomme die frohe Botschaft von Pablo, dass die Ersatzteile eingetroffen sind und er gerade die Kupplung wieder zusammensetzt. Am frühen Nachmittag könne ich mein Motorrad abholen. Mir fällt ein Stein vom Herzen.

 

In der Werkstatt herrscht reger Betrieb. Ein Mann kann gut Englisch. Er fragt mich nach meinen Reiseplänen und gibt mir noch einige Tipps mit auf den Weg. Ich solle im Süden auf den starken Wind achten, bei Problemen zur Polizei gehen, die mir sicher helfen würde, und bei technischen Problemen Pablo eine Nachricht schreiben, der mir auch helfen könnte.

 

Wenn man eine Rechnung in US-Dollar mit argentinischen Pesos begleichen möchte, ist der Wechselkurs oft schlechter als der aktuelle Tageskurs. So begleiche ich die 800 US-Dollar mit 400 US-Dollar in bar und 484,10 € per Kreditkarte.

 

Meine Panne mitten im Nichts war eine teure und zeitaufwändige Lektion. Ich weiß jetzt, was die Kombination aus Motorrad, Bereifung, Beladung und Fahrer zu leisten vermag, und werde dies entsprechend bei der Routenplanung berücksichtigen.

 

Da es bereits Nachmittag ist, werde ich erst morgen abreisen. Es steht eine lange Etappe mit wenig Ortschaften entlang der Strecke an. So bereite ich das Motorrad für die Abreise vor, kaufe Lebensmittel ein und verbringe einen letzten Abend in meiner Stammkneipe.


Hier geht es zu Teil 4 des Reiseberichts.


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